Als der Stossdämpfer zum zweiten Mal bricht, … nun die Stimmung war schlecht, lasst es uns so sagen. Dass der Stossdämpfer nur einen Tag nachdem wir ihn schweissen liessen erneut bricht, lässt unseren Glauben und das Vertrauen ins Material ganz schön sinken. Wir legen uns unters Auto und bauen gemeinsam den Stossdämpfer aus.

Auf dem Weg in die nächste Stadt rollen wir an einer Tankstelle vorbei, die gerade gebaut wird. Ein Arbeiter mit Schweissgerät zieht unsere Blicke auf sich. Wir halten bei der Tankstelle an, halten den Stossdämpfer aus dem Autofenster und sagen fragend „Gagnuur?“. Auch hier werden wir sofort verstanden.

Der Chef der Baustelle lädt uns umgehend in seine Yurte ein, während sich die anderen entweder um unseren Stossdämpfer kümmern, oder unser Auto bewachen. Schwuppdiwupp gehts und wir bekommen, im „Wohnzimmer“ sitzend eine Schale vergorener Stutenmilch gereicht. Ohoh, so war das eigentlich nicht gedacht! Wir probieren natürlich von diesem berühmten, berüchtigten Getränk. Unser Fazit: unser Lieblingsgetränk wirds nicht, aber ungeniessbar ist sie auch nicht. Ein Erlebnis war es wert.

Als wir wieder aus der Yurte kommen, ist unser Stossdämpfer geflickt. Einen Schönheitspreis gewinnt die neue Schweissnaht nicht. Geschweisst wurde frei nach dem Motto: Die Menge machts. Oder: Gott gebe, dass es klebe. (Nachtrag: Klebt immer noch.)

Die netten Bauarbeiter wollen keine Bezahlung für ihre Dienste. Sie winken ab, als wir ihnen eine Banknote unter die Nase halten. Dafür machen sie Stielaugen in Richtung unserer Werkzeugtasche. Unser neu erstandenes Schlüsselset hat es ihnen angetan. Mit Feuereifer hatten sie zuvor den Inhalt der Tasche durchstöbert und feinsäuberlich alles wieder an seinen Platz zurückgelegt. Aber jetzt machen sie traurige Hundeaugen. Dem können wir nicht widerstehen und übergeben ihnen das Schlüsselset.