Vietnam 19.11. – 11.12.2017

Grosszügige Menschen, hektische Städte und lange Zugfahrten. Ein Land mit zwei Geschichten.

Grosszügige Menschen, hektische Städte und lange Zugfahrten. Ein Land mit zwei Geschichten.

Reiseroute

Begonnen hat unsere Reise durch Vietnam in der Haupstadt des Mekongdelta Can Tho (Süden). Von dort sind wir nach Saigon (Ho Chi Minh City sagt offenbar niemand, da zu lang) gereist. Im Liegebus, was ganz bequem war. Die Fahrt dauerte nur knapp 3 Stunden.

Vietnam wollten wir unbedingt mit dem Zug bereisen. In Etappen unterteilt, sind wir mit dem Reunificationexpress der Küste entlang gefahren. Die Zugstrecke von Saigon nach Hanoi ist lange und so haben wir mehrere Zwischenstopps eingelegt. Von Saigon gings in 4 Stunden nach Mui Ne, bekannt als Kite Surf Mekka und für seine riesigen wüstenähnlichen Sanddünen. Etwas verwirrend ist, dass es zwei Zugstationen in Mui Ne gibt, wobei eine der beiden viel weiter weg ist. Unglücklicherweise sind wir prompt am falschen Bahnhof Binh Tuan ausgestiegen. Naja, immerhin sind wir die offizielle Reunificationexpressroute gefahren. Den zweiten Stop haben wir in Hoi An, der hübschesten Stadt Vietnams, eingelegt. Die Fahrt von Mui Ne nach Danang (Zugstation für Hoi An) dauert ca 14 Stunden, am besten fährt man über Nacht im Schlafabteil.

Hoi An ist aus unserer Sicht die absolut schönste Stadt Vietnams.  Das Städtchen ist durch einen Kanal geteilt. Nachts sind die alten Gassen von hunderten von Lampions beleuchtet. Wer möchte, kann sich sehr preiswert Kleider schneidern lassen. Mit dem Velo das Städtchen zu erkunden, gehörte für uns zu den Highlights der Vietnamreise. Von Danang ging die Zugfahrt nach Hanoi nochmals 16 bis 17 Stunden. Wir sind wiederum gut gereist im Schlafabteil.

Von Hanoi aus haben wir einen zweitägigen Ausflug in die Halongbucht gemacht. Die Karstfelsen und blauen Buchten sind einzigartig und nicht umsonst Unescoweltkulturerbe. Die Schifffahrt, welche wir gebucht hatten, war auf einem wunderschönen Segelschiff. Leider sind wir die ganze Strecke unter Motor gefahren und nicht gesegelt. Das Kajakfahren in der legendenumwobenen Bucht war unser zweites Highlight in Vietnam.

Als Abschluss ging es hoch in die Berge nach Sapa. Nun wiederum im Liegebus, was ganz bequem war und deutlich kürzer von der Reisezeit als mit dem Zug zu fahren. Ca 5 Stunden waren wir unterwegs. Eigentlich ist Sapa bekannt für seine Trekkingrouten. Für uns jedoch total ins Wasser gefallen, da das Wetter sich von seiner miesesten Seite gezeigt hat.

Die Grenze zu Laos haben wir schliesslich in Dien Bien Phu passiert. Der Ort wird von den Touristen bis anhin noch links liegen gelassen.  Hocherfrischend in dem ansonsten von Touris überrannten Vietnam. Unser kurzer Aufenthalt dort, war von allerlei lustigen Begegnungen geprägt: Englischunterricht mit zwei vietnamesischen Schülerinnen, Geldwechseln beim Goldschmied, da am Sonntag keine Bank offen hatte (Geheimtipp unserer netten Bedienung im Restaurant) und Abendessen im Kreise von australischen Expats, die in Vietnam ihr eigens kleines Hilfsprojekt zu betreiben scheinen.

Land und Leute

Vietnam ist ein sehr weites Land, mit sehr unterschiedlichen Landschaften und klimatischen Bedingungen. Im Vergleich zu Kambodscha empfanden wir die Zersiedelung in Vietnam viel grösser. Auf der anderen Seite besitzt Vietnam riesige Städte, wohl die hektischsten in Südostasien.

Wir haben sehr viel Gastfreundschaft erlebt in Vietnam. Von der Mutter unseres einen Homestay, die uns ein Lunchpacket für die Zugfahrt gemacht hat, bis hin zu Sophia und Lang vom Homestay in Can Tho, die uns ihren Fahrer mit der vergessenen Regenjacke nachgeschickt haben.

Verkehr

Das Strassennetz ist deutlich besser als in Kambodscha. Gefahren wird deshalb auch schneller und es passieren viel mehr Unfälle. Zum Reisen bieten sich die Züge an. In den Liegeabteilen des Reunificationexpress kann man relativ gut schlafen und die Bahnstrecke verläuft teilweise direkt an der Küste entlang. Besonders die Strecke zwischen Danang und Hue ist sehenswert.

Essen

Das Essen ist sehr schmackhaft. Viele Gerichte isst man mit frischen Kräutern. Das Nationalgericht ist Pho, eine bouillonähnliche Suppe. Aber auch Sommerrollen, Dumplings oder Eierküchlein mit Shrimps sind sehr lecker.

Was wir wieder machen würden:

in Homestays übernachten

mit dem Reunificationexpress fahren

Hoi an besuchen

die Sportgruppen im Morgengrauen in Hanoi beobachten

mit dem klapprigen Grenzbus über die Grenze zwischen Dien Bien Phu und Muang Khua fahren