Auf Safari
Auch wenn wir Afrika noch nicht bereist haben, kommt es uns in Australien vor wie auf Safari. Die Tierwelt bekommen wir hautnah zu sehen. Kängurus hüpfen vor dem malerischen Sonnenaufgang durch (oder liegen ganz und gar nicht malerisch verendet am Strassenrand). Ein verschlafen, blinzelnder Koala wohnt im Baum, unter dem wir unseren Landy aufgestellt haben. Delfine schwimmen wenige Meter vor unseren Nasen am Strand vorbei. Alles gaaanz toll – wenn da nicht noch die anderen Tiere wären.
Spinne Nr 1 müssen wir schon nach 2 Tagen unterwegs aus dem Auto klauben. Ganz die paranoiden Schweizer, geht das nicht ohne viel Getue und fachmännischem Handling von Plastikbecher und Serviette.
Spinne Nr 2 hat wohl von Nr 1 gelernt und bis zum bitteren Ende hartnäckigen Widerstand geleistet, verkroch sie sich dann taktisch geschickt hinter dem Dachhimmel. Doch auch sie wurde schlussendlich Opfer der Plastikbecherfalle.
Aber das alles waren nur Vorboten…
Geht ins Outback, haben sie gesagt. Nein nein, es ist höchst unwahrscheinlich das ihr Schlangen sehen werdet, haben sie gesagt. Die haben Angst und verkriechen sich, haben sie gesagt..
Die erste Schlange war … okay nett, sie ist im hellen Tageslicht unschuldig auf dem Spazierweg gelegen, bis die Dame vor uns beinahe drauf gestanden wäre. Und? Kriecht die Schlange dann weg? Nein, tut sie nicht!! Sie liegt da und interessiert sich kein bisschen für die Leute, welche stampfend wie Elefanten auf Sie zugehen. Wir glauben ja, die schreiben das mit dem Wegkriechen und auf den Bodenstampfen nur zur Touristenberuhigung in die Broschüren.
Aber es geht noch besser. Die nächste Begegnung mit einer Schlange war nachts. (Nachts hat es keine Schlangen unterwegs, haben sie uns gesagt…) Cyrill wäre auf dem Weg zur Toilette beinahe drauf gestanden. Und wiederum interessierte es die Schlange nicht im geringsten. Als wir daraufhin auf dem Weg zum Campingplatz beim rangieren noch durch ein Monsterspinnennetz fuhren und darauf hin eine riesige schwarze Spinne (in unserer Erinnerung war sie auch noch haarig) quer über die Motorhaube rannte, wars das für uns. Für 2 Sekunden wollten wir gern nach Hause – Fertig Safari! Danach funktionierte unser Nervenkostüm wieder halbwegs zuverlässig.