Am 7. Tage sollst du schwitzen (7 Tage unterwegs mit dem Defender)
Spirits Bay, der Name der Bucht in dem unser Campingplatz gelegen ist. Nachdem wir einen halben Tag Arbeit in unsere Wasserpumpe investiert haben, verkabeln wir noch kurz eine Leselampe bevor wir uns an den Strand begeben. Klappt ja auch prima, schnell getan. Alle Türen ins Schloss geworfen, merken wir, dass wir doch noch was vergessen haben. Dum nur, dass jetzt die Alarmanlage ein Eigenleben entwickelt hat. Das Scheissding lässt sich plötzlich nicht mehr abstellen. Schrill hupt unser Landy quer über den ganzen Campingplatz, der in der nachmittäglichen Hitze so vor sich hingeschlummert hat. Nach einer halben Minute (gefühlt waren es mindestens 5) und hektischem auf den Schlüssel drücken, hört die Huperei Gottseidank auf (Vorerst…). Nach einer kurzen Verschnaufspause legt das Mistding ein zweites Mal so richtig los. Es hört auch nicht mehr auf, warum auch… Schliesslich hat die Batterie ja noch genügend Saft für die nächsten Stunden… Auch bringen wir den Landy inzwischen nicht mehr an, da die Wegfahrsperre aktiviert bleibt.
Fantastisch, nun haben wir ein Auto das hupt und sich nicht von der Stelle bewegt. Nun gab es zwei Möglichkeiten:
- Mit dem Hammer so lange auf die Hupe einschlagen bis das Mist-, Sch**** ding nicht mehr tuutet. (Russische Variante)
- So tun, als würde das Auto nicht uns gehören und einfach davon laufen.
Leider war der Hammer eingeschlossen, weshalb wir uns für die zweite Variante entschieden hatten. Zuvor haben wir allerdings noch die Batterie abgehängt.
Das hilft aber leider nur kurzfristig, kaum schliessen wir die Batterie erneut an geht die Huperei prompt in voller Lautstärke von vorne los. Egal ob der Schlüssel im Schloss ist oder nicht, kaum ist der Stromkreislauf geschlossen, hupt unser Landy wütend und ohrenbetäubend los. Mittlerweile starrt der halbe Campingplatz fragend in unsere Richtung, und wir schauen fragend zurück.
Wir brauchen zum ersten Mal Hilfe. Dr. Google war leider nicht erreichbar (Da keine Netzabdeckung). Erst nach einem ca. 45-Minütigem Fussmarsch zur nächsten Passhöhe mit Netzabdeckung konnte uns der Stellvertreter von Google Dr. Med. Youtube eine erste Diagnose stellen. Offensichtlich könnte es sich um eine seltene Krankheit namens Kriechstrom aus dem Hause Batterie handeln, welche sich langsam durch die ganze Karosserie ausbreitete. Anscheinend tritt dies besonders oft beim Anschluss chinesischer Leselampen auf.
Nachdem wir also die Leselampe isoliert hatten lieft alles wieder einwandfrei. Die Sonne war inzwischen auch untergegangen. Wenigstens mussten wir uns an dem Tag keine Sorgen über einen Sonnenbrand machen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen mit welch einer Befriedigung wir ca. 100 Mal die Tür geöffnet und wieder geschlossen haben – ohne ein Piep. Life’s perfect. Man soll ja die kleinen Dinge im Leben schätzen.