Was normalerweise keine grosse Sache ist, kann sich im Ausland als ziemlich schwierig darstellen. Man sollte glauben, dass das Organisieren einer Fahrzeugversicherung keine grosse Sache ist. Leider wurden wir diesbezüglich eines anderen belehrt – gerade in Australien, dem wohl meist entwickelten Land unserer Reise…

Erster Streich – Haftpflichtversicherung für Personenschäden

Nach einem Tag intensiver Internet-Recherche, telefonieren und Online-Anfragen, haben wir dem «victorianischen» Strassenverkehrsamt in Melbourne einen Besuch abgestattet. Wie vermutet, wusste der Schaltermensch natürlich nicht Bescheid. Als wir ihm gesagt haben, wir bräuchten das Formular «APPLICATION FOR NON-REGISTERED VEHICLE TRANSPORT ACCIDENT COVER», wurde ein zweiter Schaltermensch dazu gerufen, und ein Dritter… oh Gott, dabei wollte er gerade in die Kaffeepause. Wir wurden gebeten wieder in der zweiten Reihe Platz zu nehmen. Dann verschwand der Verantwortliche, ob in die Kaffeepause oder zur Abklärung – wissen wir nicht. 20 Minuten später ging es dann aber doch ganz schnell und wir konnten das Gebäude mit einer «Haftpflichtversicherung» in den Händen verlassen. Gutes Gefühl – war doch einfacher als gedacht. Diese deckt zwar nur Personenschäden, aber eine Haftpflicht für Sachschäden wird ja wohl nicht so schwer zu organisieren sein.

Die Deckung der einzelnen Haftpflichtversicherungen unterscheidet sich je nach Bundesstaat in welchem man das Fahrzeug registriert. So sind Personenschäden in gewissen Bundesstaten über einen staatlichen Fond gedeckt, Sachschäden gegenüber Dritten jedoch nicht und müssen bei Bedarf durch Versicherer gedeckt werden; oder aber es gibt im betreffenden Bundesstaat keinen Fond sondern nur private Versicherer. Soweit eigentlich nicht so dramatisch. Es gelten die Regeln von dem Bundesstaat, in welchem das Fahrzeug registriert ist.

Zweiter Streich – Haftpflichtversicherung für Sachschäden

Dumm nur, wenn das Fahrzeug temporär importiert wird und man sich gar nicht registrieren kann. Dann weiss anscheinend niemand so genau wie, wo und was zu machen ist. Wer macht denn auch sowas? Oder wie uns ein iranischer Automechaniker unlängst gefragt hat: »Do you have no brain?»

Wir waren geschlagene 5 Stunden am Telefon. Der Automobilklub verwies uns an eine Versicherung. Die Versicherung an eine andere Versicherung. Diese an einen Versicherungsbroker. Der wiederum an eine neue Versicherung, welche uns an den Versicherungsombudsmann verwies. Dieser verwies uns irrsinnigerweise wieder an die erste Versicherung. Insgesamt lehnten uns 11 Versicherungen ab (weil unser Fahrzeug nicht in Australien registriert ist, sondern im Ausland). Wir wollten schon aufgeben, da sind wir im Internet auf die Versicherung YOUI gestossen. Ich konnte es kaum glauben. Nach 20 Minuten und ein paar «alrighty» hatten wir unsere Versicherung. DANKE YOUI!